Wer sich für Horrorspiele interessiert – nun, wer sich für Videospiele interessiert – wird von Silent Hill schon einmal gehört haben. Insbesondere der zweite Teil wird von Fans wie Fachpresse seit Jahrzehnten auf Bestenlisten verewigt und in den höchsten Tönen gelobt. Zurecht?
Für mich ein ganz klares ‘Ja’. Wie in meiner Top 10 verraten, ist Silent Hill 2 mein absolutes Lieblingsspiel. Nicht, weil es ein wohlig-warmes und komfortables Spielerlebnis bietet oder weil wir eine epische Narrative von globalen Ausmaß erleben, sondern weil SH2 eine Erfahrung bringt, die ich in der Konsequenz, in dieser Qualität so in noch keinem anderen Videospiel erlebt habe.
Story
James Sunderland erhielt einen seltsamen Brief in der Post. Der Absender ist seine Frau Mary, auch die Handschrift scheint authentisch. Das ist insofern kurios, da Mary bereits vor drei Jahren an einer Krankheit verstarb. In diesem Brief schreibt Mary, sie würde James in ihrem speziellen Ort im Ferienort Silent Hill erwarten. Der verwirrte Witwer macht sich auf dem Weg.
Bald schon merkt er, dass mit dem einst idyllischen Ferienort etwas nicht stimmt: Ein dichter Nebel blockiert die Sicht, bis auf einige sonderbare Charaktere ist die Stadt menschenleer. Und merkwürdige Geräusche und entstellte Schatten säumen den Weg. Kurze Zeit später wird James Reise zu einem Kampf ums Überleben – wird er Mary finden können oder entpuppt sich seine Suche als Reise ohne Widerkehr?
Gameplay
Silent Hill 2 ist ein Survival-Horror-Spiel mit einem großen Fokus auf dem Horror statt dem Survival. Denn, let’s face it: Wenige Leute spielen ein Silent Hill, weil ihnen das Gameplay so viel Spaß macht. Eine hakelige Kameraführung, sog. ‘Tank Controls’ und ein kaum responsiver Protagonist – all das macht die ersten vier Teile der Serie zu einem frustrienden Spielerlebnis. Und das ist Absicht.
Bevor ihr die ‘Bullshit’-Karte zückt und mir unterstellt, eine rosarote (oder, um im Genre zu bleiben, blutrote?) Brille zu tragen oder tränenüberströmt “It’s not a bug, it’s feature!” zu schreien, lasst es mich erklären: Die Ohnmacht des Spielers ist in Silent Hill 2 ein wichtiges, spielbestimmendes Element. Der Horror kommt nicht zuletzt, weil sich James umständlich bewegt. Eine fluide, freie und responsive Bewegung würde das Machtverhältnis umdrehen.
Born from a Wish
In manchen Versionen von Silent Hill 2 gibt es ein zusätzliches Unterszenario namens ‘Born from a Wish’, das sich um einen Charakter namens Maria dreht, den wir auch in der Hauptgeschichte kennenlernen. Die Version, die ich spiele, enthält ‘Born from a Wish’, deswegen spiele ich es auch. Ob es in eurer Version des Spiels vorhanden ist, könnt ihr dieser Tabelle entnehmen:
| Bezeichnung | Plattform | Born from a Wish? |
|---|---|---|
| Silent Hill 2 | PS2 | ❌ |
| Silent Hill 2: Director’s Cut | PS2 | ✔️ |
| Silent Hill 2: Director’s Cut | PC | ✔️ |
| Silent Hill 2: Inner Fears | Xbox | ✔️ |
Let’s Play
Content-Warnung
Psychologischer Horror, Gewaltdarstellungen, aber auch Jump Scares sind ein Teil des Spielerlebnisses. Es beinhaltet Referenzen zu und Andeutungen von Suizid, Missbrauch und sexueller Gewalt. Schaut das Let’s Play nach eurem Ermessen.
Das Let’s Play ist insofern ein Novum, weil ich Silent Hill 2 sehr gut kenne. Zugegeben, einige Jump Scares und einige Rätsel hatte ich dann doch nicht mehr auf dem Schirm, dennoch kenne ich die Story noch sehr gut. Ich spoilere nicht, aber seht dieses Let’s Play also eher als begleitetes Spielen von jemandem, der euch dieses Lieblingsspiel nahe bringen möchte.
Sechs verschiedene Enden lassen sich im Laufe des Spiels erreichen. Ich zeige im Let’s Play das Im-Wasser-Ende.
Savegames gesucht!
Falls jemand Savegames für die anderen fünf Enden hat, nehmt gerne Kontakt zu mir auf. Dann reiche ich die auch als Let’s Play nach!